Böse Jungs : Band 1

Blabey, Aaron, 2016
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Medienart Buch
ISBN 978-3-8339-0423-3
Verfasser Blabey, Aaron Wikipedia
Beteiligte Personen Engels, Lisa Wikipedia
Systematik J.A - Jugend Abenteuer und Spannung
Schlagworte Wolf, Heldengeschichten, Weltretten
Verlag Baumhaus
Ort Köln
Jahr 2016
Umfang 137 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Aaron Blabey. Aus dem austral. Engl. von Lisa Engels
Illustrationsang zahlr. Ill.
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Peter Rinnerthaler;
Mr Wolf, Mr Shark, Mr Piranha, Mr Snake heißen die Protagonisten dieses Comics. Sie tragen schwarze Anzüge, Krawatten, Sonnenbrillen sowie weiße Hemden. Sie sind böse Jungs, das sagt schon der Titel und in dieser Aufmachung erinnern sie an die wirklich bösen Jungs aus Quentin Tarantinos erstem Film Reservoir Dogs. Somit wäre auch das Genre definiert: Heist-Movie (Filmgenre mit Raubhandlung) im Kindercomicformat, das die vier tierischen Figuren mittels schwarz-weiß gehaltenen Illustrationen in einen entleerten Bildraum setzt und so die volle Aufmerksamkeit auf die Figurenzeichnung respektive deren große, weiße, spitze Zähne legt.
Aaron Blabey nimmt die Vorgaben der filmischen Stilrichtung dankbar an: Die abgedruckten Vorstrafenregister samt Künstlernamen Die Weiße Gefahr oder Der Hühnchenschlucker lassen keinen Zweifel an der Gaunerhaftigkeit des wilden Quartetts und der Einbruch in ein Gefängnis liefert die genreimmanente Raubhandlung. Alles schön nach Schema F, wäre da nicht Mr Wolf und dessen fixe Idee, endlich mit Klischees und Missverständnissen aufzuräumen, die den bösen Jungs seit jeher entgegengebracht werden.
Hier liegt der Witz dieses Comics, der mit Hilfe von Close-ups, verschobenen Perspektiven, exaltierter Mimik sowie Gestik die Anzugträger von ihrer bösen Seite zeigen soll, um so den frisch gegründeten Gute-Jungs-Club als humoristische Unmöglichkeit zu inszenieren. Hier liegt allerdings auch die wenig ausdifferenzierte Form der Komik, die über die kontrapunktisch angelegte Charakterisierung nicht hinauskommt und zusehends erwartbar wird. Gelungen ist dagegen die Bildgestaltung, die durch Soundwords, abwechslungsreiche Typographie, Brüche in der Panelstruktur, abfallende Illustrationen und die karikatureske Figurencharakterisierung durchaus für Lacher sorgen kann. Enttäuscht werden die jungen Leser_innen dennoch sein, wenn sie, wie der Verlag es ankündigt, auf das coolste und lustigste Abenteuer aller Zeiten! warten und eine witzige, aber vorhersehbare Erzählung aufgetischt bekommen.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Anita Ruckerbauer;
"Pssst! Hey, du! Ja, genau du! Komm mal rüber." Man muss der Aufforderung von Mr. Wolf einfach folgen (ab 8) (JE)
Gleich zu Beginn erklärt Mr. Wolf den LeserInnen, dass er die Nase voll hat von seinem Image. Nur weil er große, spitze Zähne und rasiermesserscharfe Krallen hat und sich gelegentlich wie eine alte Dame kleidet, ist er noch lange kein Monster. Also lädt er andere mit dem gleichen Problem ein. Allerdings muss er Mr. Snake, Mr. Piranha und Mr. Shark erst davon überzeugen, dass man sich als Held viel besser fühlt. Aber schließlich wird der Gute-Jungs-Club gegründet und man schreitet zur Tat.
Schon bald ist ein Kätzchen gefunden, das es von einem Baum zu retten gilt. Das allerdings entpuppt sich als gar nicht so einfach, denn die Aussicht, von gefährlichen Raubtieren vom Baum geholt zu werden, versetzt die Katze natürlich in heillose Panik. Auch der deutliche Mangel an Pfoten erweist sich für die frischgebackenen Helden als ernsthafter Nachteil. Doch so schnell lassen sich echte Helden nicht entmutigen.
"Böse Jungs" ist ein wahres Feuerwerk an witzigen Ideen. So werden die Protagonisten mithilfe des Vorstrafenregisters vorgestellt. Bei Mr. Wolf finden sich hier vor allem Anspielungen auf Märchen, bei Mr. Shark ist zu lesen: "Unfassbar gefährlich! Lauf! Schwimm! Lass das Buch fallen! Mach, dass du wegkommst!"
Der australische Autor Aaron Blabey hat aber nicht nur Talent zum Schreiben. Die Schwarzweißzeichnungen kommen oft nur mit wenigen Strichen aus und bringen doch jede Emotion auf den Punkt. Ein herrlich schräger Comicroman, der auch ungeübtere LeserInnen nicht überfordern wird und deshalb breit eingesetzt werden kann. Allen Bibliotheken sehr zu empfehlen.

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